Diagnose und Therapie des Grünen Stars (Glaukom)

Was ist Grüner Star (Glaukom)?

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine fortschreitende Erkrankung des Sehnervs, die unbehandelt zu einer irreversiblen Verschlechterung der Sehkraft bis hin zur Erblindung führen kann. Die Erkrankung entwickelt sich oft unbemerkt, da sie in frühen Stadien meist keine Symptome verursacht.

Warum ist eine frühzeitige Diagnose wichtig?

Die häufigste Ursache eines Glaukoms ist ein erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt. Es gibt jedoch auch Glaukome mit normalem Augeninnendruck. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen.

Typische Symptome eines Glaukoms

  • Anfangs oft keine Beschwerden
  • Einschränkung des Gesichtsfeldes (Tunnelblick)
  • Unscharfes oder verschwommenes Sehen
  • Erhöhte Blendempfindlichkeit
  • Schmerzen oder Druckgefühl im Auge (bei bestimmten Glaukomformen)
  • Plötzliche Sehverschlechterung (bei akutem Glaukomanfall – ein Notfall!)

Diagnose – Wie wird ein Glaukom erkannt?

Da das Glaukom schleichend verläuft, sind regelmässige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig. Mit modernster Diagnostik erkennen wir ein Glaukom frühzeitig und zuverlässig:

  • Augeninnendruckmessung (Tonometrie): Überprüfung des Drucks im Augeninneren
  • Gesichtsfeldmessung (Perimetrie): Erfassung von Gesichtsfeldausfällen
  • Sehnerv-Analyse (OCT – Optische Kohärenztomographie): Hochauflösende Bildgebung des Sehnervs zur Früherkennung von Schäden
  • Pachymetrie: Messung der Hornhautdicke, da sie den Augeninnendruck beeinflussen kann
  • Kammerwinkeluntersuchung (Gonioskopie): Bewertung der Abflusswege des Kammerwassers

Regelmässige Kontrolluntersuchungen sind entscheidend, da Schäden am Sehnerv nicht rückgängig gemacht werden können – sie lassen sich aber durch eine rechtzeitige Therapie verlangsamen oder stoppen.

Therapieoptionen – Behandlung des Grünen Stars

Das Ziel der Behandlung ist es, den Augeninnendruck zu senken und so das Fortschreiten des Glaukoms zu verlangsamen oder aufzuhalten. Je nach Schweregrad kommen folgende Therapien infrage:

In den meisten Fällen wird das Glaukom zunächst mit Augentropfen behandelt, die den Augeninnendruck senken. Es gibt verschiedene Wirkmechanismen:

  • Reduzierung der Kammerwasserproduktion (Beta-Blocker, Carboanhydrasehemmer)
  • Verbesserung des Kammerwasserabflusses (Prostaglandinanaloga, Alpha-Agonisten)
  • Rho-Kinase-Inhibitoren – Diese hemmen das Rho-Kinase-Enzym, wodurch sich der Tonus der glatten Muskulatur reduziert. Dies erweitert den Schlemm-Kanal, verbessert den Abfluss des Kammerwassers und senkt den Augeninnendruck.

Eine regelmässige Anwendung ist entscheidend für den Therapieerfolg.

Wenn die medikamentöse Behandlung nicht ausreicht oder nicht gut vertragen wird, kann eine Lasertherapie helfen:

Die Laserbehandlung ist schmerzfrei und erfolgt ambulant.

In fortgeschrittenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein:

  • Trabekulektomie: Anlage eines künstlichen Abflusskanals für das Kammerwasser.
  • Mikrostents (MIGS – Minimally Invasive Glaucoma Surgery): Minimalinvasive Verfahren mit winzigen Implantaten zur Verbesserung des Abflusses.

Die Wahl der Behandlung hängt vom Glaukomtyp, dem Krankheitsverlauf und individuellen Faktoren ab.

Warum Augenpraxis Odeon?

  • Individuelle Betreuung: Wir beraten Sie ausführlich und gehen auf Ihre Bedürfnisse ein.
  • Modernste Diagnostik: Präzise Verfahren zur frühzeitigen Glaukomerkennung.
  • Breites Therapiespektrum: Von Augentropfen bis hin zu chirurgischen Eingriffen.
  • Langjährige Erfahrung: Unsere Spezialisten für Glaukomtherapie begleiten Sie kompetent auf Ihrem Weg.

Häufige Fragen

Ein Grüner Star kann nicht vollständig geheilt werden, da bereits entstandene Schäden am Sehnerv irreversibel sind. Allerdings können wir durch regelmässige Kontrollen und gezielte Therapien den Verlauf effektiv verlangsamen oder stoppen.

Je nach Schweregrad der Erkrankung bieten wir verschiedene Therapieoptionen an:

  • Medikamentöse Therapie mit Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks
  • Laserbehandlungen wie die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) zur Verbesserung des Kammerwasserabflusses
  • Operative Eingriffe bei fortgeschrittenem Glaukom, z.B. Trabekulektomie oder Mikrostents (MIGS)

Personen ab 40 Jahren, mit familiärer Vorbelastung oder bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko und sollten regelmässige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.

In den meisten Fällen ja. Die Therapie wird individuell angepasst, und in manchen Fällen können alternative Behandlungen wie eine Laser- oder chirurgische Therapie den Bedarf an Augentropfen reduzieren.

Solange keine schweren Gesichtsfeldausfälle bestehen und die Sehfähigkeit ausreichend ist, bleibt das Autofahren möglich. Regelmässige Kontrollen sind jedoch notwendig, um sicherzustellen, dass die Sehkraft nicht zu stark eingeschränkt ist.